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Diese Champions-League-Spieler kicken Homophobie vom Platz. Aber die Deutschen kneifen?

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Eine großartige Kampagne des Championsleague-Vereins FC Arsenal: Per Kurzvideo fordert der britische Fußballverein auf, mit regenbogenfarbenen Schnürsenkeln an Sportschuhen ein gut sichtbares Zeichen gegen Homophobie im Sport zu setzen. Profis, Hobbykicker, Fans - alle sollen mitmachen.

Lustig ist das Video außerdem: In dem 40-sekündigen Spot bedauern Spieler von Arsenal, sie könnten nichts dafür, dass sie so seien wie sie seien: Mikel Arteta bezieht das auf seine perfekten Haare, Olivier Giroud auf sein fantastisches Aussehen, Santi Cazorla auf seine (etwas geringe) Körpergröße und Alx Oxlade-Chamberlain meint breit grinsend, er sehe nun einmal aus wie ein Teenage Mutant Ninja Turtle (Comicserie). „Aber zusammen können wir das Spiel ändern", endet die Botschaft, und: „Zeig deine Unterstützung mit einem Twitter-Hashtag #Rainbowlaces"

„Homophobie ist eine Art Rassismus"

Arsenal Manager Arsène Wenger: „Ich bin gegen Homophobie. Für mich ist das etwas wie Rassismus, und jede einzelne Woche gibt es Anlässe, dagegen vorzugehen. Es ist eine Art Rassismus, und daher sollten wir es wie Rassismus bekämpfen. Im unserem Club hat jeder das Recht über diese Dinge zu denken, wie er will."

Auch wenn der letzte Satz klingt wie ein Hintertürchen für diejenigen, die sich nur schwer von Homophobie und Rassismus verabschieden können, ist die Kampagne an sich dadurch überzeugend, dass die Profikicker des Vereins selbst teilnehmen. So erscheint die Kampagne nicht als Werbeagentur-Auftrag, um das Vereins-Image aufzubessern, sondern als Botschaft der Spieler.

Die deutschen Arsenal-Kicker sind nicht zu sehen

Für die Fans ist es ein guter Grund, ihre eigene Einstellung gegenüber Homosexuellen zu überdenken, wenn ihre Idole so eindeutig Position beziehen. Bei Arsenal sind auch die deutschen Spieler Lukas Podolski, Mesut Özil, Per Mertesacker und Serge Gnabry unter Vertrag, sie tauchen in der Video-Kampagne allerdings nicht auf. Warum eigentlich nicht?

Noch vor zwei Tagen sagte der schwule Ex-Fußballprofi Thomas Hitzlsperger bei einem Charity Dinner in Bezug auf Homosexuelle im Fußball: „Wir unterschätzen die Fans!" Er zielte darauf ab, dass die Fußballzuschauer nicht so homophob sein müssen, wie es Bedenkenträger in Vereinen als Ausrede für mangelnde Anstrengungen gegen Homophobie vorgeben.

Arsenal zeigt, wie einfach es ist, mit Profis für eine gute Sache zu werben, anstatt sich hinter ach so homophoben Fans zu verstecken.
Christian Mentz


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