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Ewige Jugend um jeden Preis: Das Geschäft mit Botox boomt wie noch nie

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Aufstrebend, attraktiv - angepasst: Wer heute Erfolg im Beruf haben will, muss häufig mehr vorweisen können als gute Leistungen und einen einwandfreien Lebenslauf. Auch, wenn die Erkenntnis weh tut und Arbeitgeber es gerne abstreiten: Selbst in Berufen, in denen das Aussehen eigentlich keine Rolle spielen dürfte, werden gut aussehende Jobbewerber in vielen Fällen bevorzugt.

Zu diesem Ergebnis kommen regelmäßig Studien, die den Zusammenhang von Aussehen und Karrierechancen untersuchen.

Attraktivere Menschen machen leichter Karriere

2011 konstatierte das Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) in einer Untersuchung zum Thema: Wer gut aussieht oder sich zumindest an den als allgemeingültig erachteten Dresscode hält, steigert seinen wirtschaftlichen Erfolg maßgeblich. Für weniger attraktive Menschen ist auf der Karriereleiter schnell Schluss, so das Ergebnis der Studie.

Zu einem ansehnlichen Äußeren gehört nach dem heute gängigen Verständnis der Anschein von Jugendlichkeit. Wenn jemand älter als 40 ist, soll man ihm das bitte nicht ansehen. Stirnrunzeln und Krähenfüße? Lieber überschminken - oder eben gleich wegspritzen. Glatte, faltenlose Haut ist angesagt.

Das Botox-Geschäft boomt

Hier kommen Chirurgen ins Spiel - und Botox-Hersteller, die die Ärzte mit dem begehrten Stoff versorgen. Das Geschäft mit dem straffenden Nervengift boomt. Wie die “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” berichtet, ließen sich 2013 allein in Deutschland eine halbe Million Menschen kosmetisch mit Botox behandeln. Der Wirkstoff, der eigentlich Botulinumtoxin heißt, ist ein überaus starkes Neurotoxin. In zu hohen Mengen kann das Gift zum Tod führen.

Laut einer Statistik verzeichnete der führende Botox-Hersteller Allergan zwischen 2003 und 2006 fast 10 Prozent Umsatzsteigerung. Nach Informationen der “FAS” brachte der Verkauf des Nervengifts dem Unternehmen 2013 rund zwei Milliarden Dollar ein. Das entsprach fast einem Drittel des gesamten Konzernumsatzes.

Botox-Hersteller Allergan begehrtes Übernahmeprojekt

Aufgrund seines extrem schnell gestiegenen Marktwerts interessieren sich seit einiger Zeit große Firmen für den Botox-Hersteller. Derzeit kämpft das Unternehmen gegen eine feindliche Übernahme durch den kanadischen Pharmakonzern Valeant.

Am schnellsten wächst der Markt für Botox-Behandlungen laut einem Bericht der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” in Asien. Platz zwei belegen nicht, wie vielleicht, erwartet die USA. Nach China und Japan finden die meisten Botox-Behandlungen in Europa statt.

Kosmetik ist nur einer der Botox-Anwendungsbereiche

Dass das Geschäft mit dem Wirkstoff so lukrativ ist, erklärt sich vor allem durch die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten. Kosmetische Eingriffe sind nämlich nur einer der Bereiche, in denen das Nervengift zum Einsatz kommt.

Bevor die Ärzte auf die Idee kamen, das Nervengift zum Glätten lästiger Fältchen zu verwenden, wurde es seit den 1980er Jahren vorerst zu rein medizinischen Zwecken eingesetzt. Seit die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA den Einsatz von Botox zu schönheitschirurgischen Zwecken genehmigte, forschen die Hersteller selbst aber nach immer neuen Anwendungsgebieten.

Botox gegen Migräne, Blasenschwäche und Schwitzen

Dabei stellte sich beispielsweise heraus, dass der Wirkstoff gegen Migräne helfen kann. Seit 2010 ist es offiziell erlaubt, die Krankheit damit zu behandeln. Auch gegen Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) und Blasenschwäche verschreiben einige Ärzte ihren Patienten inzwischen Botox.

Der Wirkstoff Botulinumtoxin wird mehr und mehr zum Allheilmittel, mit dem sich unermessliche Summen verdienen lassen. Der Trend, dass Botox-Behandlungen auch in Europa immer selbstverständlicher werden, dürfte den Herstellern, allen voran Allergan, in die Hände spielen.

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