Tiere als Weihnachtsgeschenk? Das ist gut gemeint, kann aber böse enden. Was und wie geschenkt wird, hat Prof. Oliver Gansser von der FOM-Hochschule erforscht: Durchschnittlich wollen die Deutschen in diesem Jahr 398 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Ganz vorn liegen Gutscheine, Bücher und Kosmetikartikel.
Tiere als Weihnachtsgeschenk rangieren laut einer bayernweiten Studie zwar erst auf Platz 25. Doch ein Tiergeschenk kann größeren Ärger bereiten als ein falsch ausgewähltes Buch.
Tierschutzverein winkt ab
Geradezu allergisch reagiert Judith Brettmeister vom Tierschutzverein München auf die Frage, was sie von Hunden als Weihnachtsgeschenk hält: „Das Tierheim und auch ich halten gar nichts von Tieren, die verschenkt werden, egal zu welcher Jahreszeit und zu welchem Anlass." Wer ein Tier verschenken möchte, bekommt im Tierheim auch keines vermittelt, da die Zielperson immer persönlich anwesend sein muss.
In welchem Umfang und für wen alljährlich Hunde als Weihnachtsgeschenk gesucht werden, dafür gibt es keine Daten, da die Tierpfleger das Nachfragen nach einem Hund als Geschenk nicht erfassen.
Ein Hund ist kein Spielzeug
Auch Tierärztin Christa Cornelia Günther hält nichts davon, einen Hund zu Weihnachten zu verschenken: „Generell ist dringend davon abzuraten, ein Tier als Überraschung oder anlässlich einer größeren Feier zu verschenken, egal ob es sich nun um ein Häschen, einen Goldfisch oder einen Hund handelt."
Denn ein Tier ist kein Spielzeug, das gegebenenfalls bei Nichtgefallen einfach umgetauscht werden kann. Aus Respekt vor der Kreatur und auch im Interesse des Beschenkten sollte man in diesem Fall nicht unüberlegt handeln.
Zuerst ein Fachbuch lesen
Auch wenn sich der Beschenkte wirklich von Herzen ein Tier wünscht, ist es ratsam, zunächst ein passendes Fachbuch zur optimalen Vorbereitung als Geschenk auszuwählen und gegebenenfalls einen Gutschein für das ersehnte Haustier beizulegen. Das hat den Vorteil, dass der Beschenkte sich auf diese Weise wirklich gut auf den neuen Gefährten vorbereiten und ihn später auch in aller Ruhe selbst aussuchen kann.
Und, was ebenfalls nicht unwesentlich ist: Er kann den neuen Gefährten zu einem selbstgewählten Zeitpunkt ins Haus holen, an dem er auch wirklich Zeit hat, sich um den Neuankömmling zu kümmern. Das ist der optimale Start für eine Tier-Mensch-Beziehung, sagt Christa Cornelia Günther.
Gefährliches Verhalten
Auch sollte bedacht werden, dass Kinder - egal wie alt und engagiert sie sind - bei der Versorgung eines Vierbeiners die Unterstützung der Eltern benötigen werden. Sollten die Eltern den Wunsch nach einem Vierbeiner nicht teilen, ist von einem solchen Geschenk deshalb unbedingt abzuraten.
Gerade kleine Kinder sind oft noch nicht in der Lage, sich in ihr Gegenüber hineinzuversetzen. Sie sind bisweilen unvorhersehbar grob und auch laut. Ein solches ungestümes Verhalten ist für viele Hunde nicht nachvollziehbar und daher beängstigend. Das birgt das Risiko, dass sie sich in solchen Situationen bedroht fühlen und defensiv reagieren können, indem sie beispielsweise schnappen.
Unter acht Jahren läuft nichts
Daher ist es nach den Erfahrungen der Tierärztin sinnvoll, mit der Anschaffung eines Hundes zu warten, bis das jüngste Kind der Familie etwa acht Jahre alt ist oder die nötige individuelle „Reife" hat, angemessen mit dem Vierbeiner umzugehen.
Sehr hilfreich bei der Anschaffung ist die Beratung durch einen seriösen und erfahrenen Züchter oder ein Tierheim mit gut ausgebildeten Mitarbeitern. Denn nicht jedes Tier passt zu jeder Familie. In intensiven Gesprächen werden deshalb idealerweise vorab Erwartungen und Gegebenheiten genau abgesteckt und so die wichtigen Kriterien für die Auswahl ganz individuell zusammengetragen, damit zueinander findet, was zueinander passt.
Sie können richtig auf die Nerven gehen
Ob die Hunde meist bei den Beschenkten bleiben oder zurück gebracht werden, ist für Judith Brettmeister sehr schwierig zu beantworten. Denn viele Hunde werden nicht direkt nach Weihnachten zurückgebracht, sondern über das ganze Jahr verteilt. Erst wenn sie ihren Besitzern so richtig auf die Nerven gehen, werden die Hunde mit dem Grund „Überforderung" beim Tierschutzverein abgegeben.
Judith Brettmeister rät zu einem Besuch mit der zu beschenkenden Person im Tierheim. Davor muss aber im Familienkreis geklärt werden, ob der Hund finanziell mit Fressen, Versicherung, Tierarzt und Hundeschule versorgt werden kann. Denn ein Hund wird bis zu 15 Jahre alt.
Sind alle Familienmitglieder einverstanden?
Außerdem ist zu klären, ob die betreffende Person genug Zeit hat, um sich um den Hund zu kümmern. Denn ein Hund sollte höchstens vier Stunden alleine sein. Wichtig ist auch, ob alle Familienmitglieder einverstanden sind und ob es einen Allergiker gibt. Weitere Fragen sind: Wer versorgt den Hund im Urlaub? Ist der Hund vom Vermieter erlaubt?
Erst wenn alle Fragen für den neuen Mitbewohner positiv geklärt sind, steht für Judith Brettmeister einer Hundevermittlung nichts mehr im Wege.
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Tiere als Weihnachtsgeschenk rangieren laut einer bayernweiten Studie zwar erst auf Platz 25. Doch ein Tiergeschenk kann größeren Ärger bereiten als ein falsch ausgewähltes Buch.
Tierschutzverein winkt ab
Geradezu allergisch reagiert Judith Brettmeister vom Tierschutzverein München auf die Frage, was sie von Hunden als Weihnachtsgeschenk hält: „Das Tierheim und auch ich halten gar nichts von Tieren, die verschenkt werden, egal zu welcher Jahreszeit und zu welchem Anlass." Wer ein Tier verschenken möchte, bekommt im Tierheim auch keines vermittelt, da die Zielperson immer persönlich anwesend sein muss.
In welchem Umfang und für wen alljährlich Hunde als Weihnachtsgeschenk gesucht werden, dafür gibt es keine Daten, da die Tierpfleger das Nachfragen nach einem Hund als Geschenk nicht erfassen.
Ein Hund ist kein Spielzeug
Auch Tierärztin Christa Cornelia Günther hält nichts davon, einen Hund zu Weihnachten zu verschenken: „Generell ist dringend davon abzuraten, ein Tier als Überraschung oder anlässlich einer größeren Feier zu verschenken, egal ob es sich nun um ein Häschen, einen Goldfisch oder einen Hund handelt."
Denn ein Tier ist kein Spielzeug, das gegebenenfalls bei Nichtgefallen einfach umgetauscht werden kann. Aus Respekt vor der Kreatur und auch im Interesse des Beschenkten sollte man in diesem Fall nicht unüberlegt handeln.
Zuerst ein Fachbuch lesen
Auch wenn sich der Beschenkte wirklich von Herzen ein Tier wünscht, ist es ratsam, zunächst ein passendes Fachbuch zur optimalen Vorbereitung als Geschenk auszuwählen und gegebenenfalls einen Gutschein für das ersehnte Haustier beizulegen. Das hat den Vorteil, dass der Beschenkte sich auf diese Weise wirklich gut auf den neuen Gefährten vorbereiten und ihn später auch in aller Ruhe selbst aussuchen kann.
Und, was ebenfalls nicht unwesentlich ist: Er kann den neuen Gefährten zu einem selbstgewählten Zeitpunkt ins Haus holen, an dem er auch wirklich Zeit hat, sich um den Neuankömmling zu kümmern. Das ist der optimale Start für eine Tier-Mensch-Beziehung, sagt Christa Cornelia Günther.
Gefährliches Verhalten
Auch sollte bedacht werden, dass Kinder - egal wie alt und engagiert sie sind - bei der Versorgung eines Vierbeiners die Unterstützung der Eltern benötigen werden. Sollten die Eltern den Wunsch nach einem Vierbeiner nicht teilen, ist von einem solchen Geschenk deshalb unbedingt abzuraten.
Gerade kleine Kinder sind oft noch nicht in der Lage, sich in ihr Gegenüber hineinzuversetzen. Sie sind bisweilen unvorhersehbar grob und auch laut. Ein solches ungestümes Verhalten ist für viele Hunde nicht nachvollziehbar und daher beängstigend. Das birgt das Risiko, dass sie sich in solchen Situationen bedroht fühlen und defensiv reagieren können, indem sie beispielsweise schnappen.
Unter acht Jahren läuft nichts
Daher ist es nach den Erfahrungen der Tierärztin sinnvoll, mit der Anschaffung eines Hundes zu warten, bis das jüngste Kind der Familie etwa acht Jahre alt ist oder die nötige individuelle „Reife" hat, angemessen mit dem Vierbeiner umzugehen.
Sehr hilfreich bei der Anschaffung ist die Beratung durch einen seriösen und erfahrenen Züchter oder ein Tierheim mit gut ausgebildeten Mitarbeitern. Denn nicht jedes Tier passt zu jeder Familie. In intensiven Gesprächen werden deshalb idealerweise vorab Erwartungen und Gegebenheiten genau abgesteckt und so die wichtigen Kriterien für die Auswahl ganz individuell zusammengetragen, damit zueinander findet, was zueinander passt.
Sie können richtig auf die Nerven gehen
Ob die Hunde meist bei den Beschenkten bleiben oder zurück gebracht werden, ist für Judith Brettmeister sehr schwierig zu beantworten. Denn viele Hunde werden nicht direkt nach Weihnachten zurückgebracht, sondern über das ganze Jahr verteilt. Erst wenn sie ihren Besitzern so richtig auf die Nerven gehen, werden die Hunde mit dem Grund „Überforderung" beim Tierschutzverein abgegeben.
Judith Brettmeister rät zu einem Besuch mit der zu beschenkenden Person im Tierheim. Davor muss aber im Familienkreis geklärt werden, ob der Hund finanziell mit Fressen, Versicherung, Tierarzt und Hundeschule versorgt werden kann. Denn ein Hund wird bis zu 15 Jahre alt.
Sind alle Familienmitglieder einverstanden?
Außerdem ist zu klären, ob die betreffende Person genug Zeit hat, um sich um den Hund zu kümmern. Denn ein Hund sollte höchstens vier Stunden alleine sein. Wichtig ist auch, ob alle Familienmitglieder einverstanden sind und ob es einen Allergiker gibt. Weitere Fragen sind: Wer versorgt den Hund im Urlaub? Ist der Hund vom Vermieter erlaubt?
Erst wenn alle Fragen für den neuen Mitbewohner positiv geklärt sind, steht für Judith Brettmeister einer Hundevermittlung nichts mehr im Wege.
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