Die Bundesagentur für Arbeit ordert massenhaft Drogentests, um Arbeitslose und Hartz-IV-Bezieher zu überprüfen. Alles klar, die haben also ein Drogenproblem. Das ist die stigmatisierende Botschaft, die von der Beschaffungsaktion der Bundesagentur ausgeht. Und da spielt es am Ende des Tages auch keine Rolle, ob es sich bei den 88.000 bestellten Tests um einen Vier-Jahres-Vorrat handelt oder ob die Tests nur auf freiwilliger Basis durchgeführt werden dürfen: Die von der BILD verbreitete Botschaft sitzt - und das ist das Problem. Die Jobsuchenden werden unter einen Generalverdacht gestellt.
Dieser Generalverdacht gesellt sich zu den weiteren Vorurteilen, die gegenüber Arbeitslosen befördert werden. Das sind faule Couch-Potatoes, die gar nicht arbeiten wollen und sich im Sozialbezug eingerichtet haben. Und nun sind sie eben auch noch drogensüchtig.
Diese Vorurteile, die übrigens seit Langem wissenschaftlich (!) widerlegt sind, haben mit dazu beigetragen, ein System zu diskreditieren, das Menschen dabei unterstützen soll, wieder in Arbeit zu kommen. Und dabei gibt es Schwierigkeiten genug.
Fehlende Ausbildung, Krankheit, Schulden, familiäre Probleme - das können mal kleinere, mal größere, mal schier unüberwindliche Probleme sein, die verhindern, dass Arbeitslose einen neuen Job finden. Um da herauszukommen, brauchen viele der Betroffenen Unterstützung.
Das ist keine Schande, sondern das ist Realität in einer Arbeitsgesellschaft, die auf optimierte und funktionierende Beschäftigte ausgerichtet ist. Auch die Bewältigung von Drogenproblemen spielt eine Rolle - genauso wie im betrieblichen Alltag, denn fünf bis acht Prozent aller deutschen Beschäftigten haben ein behandlungswürdiges Problem mit Alkohol oder Medikamenten, so die Techniker Krankenkasse.
Rechtfertigt das aber einen generellen Einsatz von Drogentests? Ich finde ausdrücklich NEIN. Die Etablierung von Drogentests kann sich schnell zum Druckmittel entwickeln. Ein freiwilliger Drogentest als Bonus-Feature bei einer Bewerbung, wer will sich dagegen wehren? Dann wird das Label „drogenfrei getestet" schnell zur generellen Voraussetzung für einen neuen Job und das kann niemand wollen.
Es gibt gefahrenbewehrte und sensible Berufe und Arbeitsplätze, in denen es besonders darauf ankommt, dass die Beschäftigten drogenfrei sind. In diesen Fällen gelten spezielle Voraussetzung oder betriebliche Regelungen, denen sich auch die dort arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterwerfen müssen. Das ist richtig und das sollte auch für potentielle Bewerber gelten.
Wenn in diesem Zusammenhang die Durchführung eines Drogentests zur Voraussetzung gemacht wird, dann sehe ich auch keinen Grund, dass Jobsuchende davon ausgenommen werden. Was ich ablehne, sind Sonderregelungen für Arbeitslose allein, weil sie arbeitslos sind.
Der Weg aus der Arbeitslosigkeit ist für viele Menschen beschwerlich. Arbeitsagenturen und Jobcenter sollen sie dabei unterstützen. Das funktioniert nur mit einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Dafür müssen wir die Voraussetzungen schaffen, genauso wie für eine Drogenpolitik, die Menschen hilft und nicht stigmatisiert.
Dieser Generalverdacht gesellt sich zu den weiteren Vorurteilen, die gegenüber Arbeitslosen befördert werden. Das sind faule Couch-Potatoes, die gar nicht arbeiten wollen und sich im Sozialbezug eingerichtet haben. Und nun sind sie eben auch noch drogensüchtig.
Diese Vorurteile, die übrigens seit Langem wissenschaftlich (!) widerlegt sind, haben mit dazu beigetragen, ein System zu diskreditieren, das Menschen dabei unterstützen soll, wieder in Arbeit zu kommen. Und dabei gibt es Schwierigkeiten genug.
Fehlende Ausbildung, Krankheit, Schulden, familiäre Probleme - das können mal kleinere, mal größere, mal schier unüberwindliche Probleme sein, die verhindern, dass Arbeitslose einen neuen Job finden. Um da herauszukommen, brauchen viele der Betroffenen Unterstützung.
Das ist keine Schande, sondern das ist Realität in einer Arbeitsgesellschaft, die auf optimierte und funktionierende Beschäftigte ausgerichtet ist. Auch die Bewältigung von Drogenproblemen spielt eine Rolle - genauso wie im betrieblichen Alltag, denn fünf bis acht Prozent aller deutschen Beschäftigten haben ein behandlungswürdiges Problem mit Alkohol oder Medikamenten, so die Techniker Krankenkasse.
Rechtfertigt das aber einen generellen Einsatz von Drogentests? Ich finde ausdrücklich NEIN. Die Etablierung von Drogentests kann sich schnell zum Druckmittel entwickeln. Ein freiwilliger Drogentest als Bonus-Feature bei einer Bewerbung, wer will sich dagegen wehren? Dann wird das Label „drogenfrei getestet" schnell zur generellen Voraussetzung für einen neuen Job und das kann niemand wollen.
Es gibt gefahrenbewehrte und sensible Berufe und Arbeitsplätze, in denen es besonders darauf ankommt, dass die Beschäftigten drogenfrei sind. In diesen Fällen gelten spezielle Voraussetzung oder betriebliche Regelungen, denen sich auch die dort arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterwerfen müssen. Das ist richtig und das sollte auch für potentielle Bewerber gelten.
Wenn in diesem Zusammenhang die Durchführung eines Drogentests zur Voraussetzung gemacht wird, dann sehe ich auch keinen Grund, dass Jobsuchende davon ausgenommen werden. Was ich ablehne, sind Sonderregelungen für Arbeitslose allein, weil sie arbeitslos sind.
Der Weg aus der Arbeitslosigkeit ist für viele Menschen beschwerlich. Arbeitsagenturen und Jobcenter sollen sie dabei unterstützen. Das funktioniert nur mit einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Dafür müssen wir die Voraussetzungen schaffen, genauso wie für eine Drogenpolitik, die Menschen hilft und nicht stigmatisiert.