Die meisten Marken sind heute omnipräsent: Wer in Dubai shoppen geht, trifft dort ebenso auf H&M, auf Esprit und vergleichbare Produktmarken wie in Düsseldorf. Bekommt die gleiche Rolex wie in Amsterdam. Trinkt den Kaffee bei Starbucks genau wie in London. .... Kurz: Jeder kann jederzeit und überall die gleichen Produktmarken erwerben.
Globale Shoppinglangeweile allerorten! Wohl wegen dieses immer vergleichbaren, bezuglosen und belanglosen Angebots hat sich in den vergangenen Jahren ein neuer Markt entwickelt: der Markt der individuellen oder auch individualisierten Produkte. Das auch, weil der Kunde heute ein anderer ist als der Kunde früher.
Es hat sich der Kunde 3.0 entwickelt. Und dieser ist selbstbewusst, kritisch im Umgang mit Konsum, wertebewusst und legt gesteigerten Wert auf Individualität. Er fordert Produkte ein und gestaltet sie mit. So ist es nur logisch, dass der Markt der individuellen Produkte mehr und mehr wächst.
Insbesondere die Möglichkeit der Mitgestaltung wird immer größer: Motto „Design it yourself". In Hunderten von Online-Shops allein auf dem deutschsprachigen Markt können Kunden von der Kaffeemischung und dem Müsli über dem höchstpersönlichen Duft bis hin zu eigenen Lego-Modellen und selbst gestalteten Sportschuhen (fast) alles selbst kreieren. Selbst Haushaltsgeräte lassen sich individuell fertigen.
Die Produktmitgestaltungs-Welle geht dabei Hand in Hand mit einem Paradigmenwechsel im Markt: Lange Zeit hat sich der Kunde nach dem Angebot gerichtet. Er hat gekauft, was sich die Unternehmen im Vorfeld für ihn überlegt, für ihn entworfen haben. Heute erwartet er, dass sich das Angebot nach ihm richtet. Dass die Produkte die Farbe, den Schnitt die Ausstattung haben, die er sich wünscht. Er will keinen Standard. Was es gibt und was möglich ist, - darüber informiert ist er dank der Social Media sowieso. Und er ist bereit, die Produktwelt mitzuentwickeln. Also geschieht es!
Möglichkeiten der Produktmitgestaltung verbessern den Kunden-Mehrwert
Mitentwicklung bedeutet dabei nicht in erster Linie, dass der Kunde 3.0 seine eigenen Produktideen kreiert und sie den Unternehmen zu Realisierung schenkt. Vielmehr geht es darum, bestehende Produkte weiterzuentwickeln, Beta-Versionen zu testen und zu optimieren. Gemeinsam - und damit meine ich Kunde und Unternehmen - die Produkte so weiterzuentwickeln, dass ein neuer, verbesserter Mehrwert für den Kunden entsteht.
Tchibo, zum Beispiel, macht das schon lange. Auf der Plattform „Tchibo Ideas" ruft das Unternehmen immer wieder neue Aktionen zur Produktmitgestaltung und
-verbesserung ins Leben, schickt neue und bewährte Produkte in den Test und bittet die Kunden um Votings, veranstaltet Workshops, um gemeinsam mit den Kunden an neuen Möglichkeiten zu arbeiten.
Andere Unternehmen - wie etwa derzeit der Outdoorbekleider The North Face oder Haribo - nutzen die Facebook-Seite unserAller, die eigens für solche Produktmitentwicklungen eingerichtet wurde, um eine Plattform und somit Aufmerksamkeit für Konsumenten-Mitmach-Aktionen zu haben.
In der neuen Welt zählen alte Werte vielleicht noch mehr als zuvor!
Doch solche Aktionen können auch nach hinten losgehen. Denn leicht fühlen sich die User verulkt, hintergangen, nicht ernst genommen oder auch um die Früchte ihrer kreativen Leistung gebracht. Man erinnere sich nur an die missglückte „Pril-Aktion", in der Henkel via Facebook zu einem Designwettbewerb für die Verpackung des bekannten Spülmittels „Pril" aufrief: Nach mehreren Regeländerungen während des laufenden Wettbewerbs war die Fangemeinde so entrüstet, dass die Aktion einen Shitstorm entfachte und in Summe mehr Sympathien gekostet als gebracht haben dürfte.
Das Beispiel „Pril" zeigt nicht nur, dass solche Aktionen gut geplant und konsistent ausgeführt sein müssen. Etwas ganz Anderes wird darüber hinaus sehr deutlich: Nämlich, dass in der neuen Welt immer noch viele alte Werte zählen - vielleicht noch mehr als zuvor. Werte wie Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Orientierung. Sie geben Fans und Followern einen Ort, an dem sie sich wohlfühlen können. Und sie stehen „neuen" Werten nicht entgegen. Im Gegenteil: Das Zusammengehörigkeitsgefühl, der Spaß, gemeinsam an einer Sache zu arbeiten und an einer spannenden, unterhaltenden, lustigen oder sozialen Idee mitzuwirken, verstärken sich im „Mitmach-Web". Kunden gestalten gerne aktiv mit - wenn ihre Werte und Rechte beachtet werden.
Unternehmen müssen von Kunden lernen wollen
Doch auch bei Berücksichtigung der genannten Werte scheitert die aktive Einbeziehung der Kunden in der Praxis häufig oder wird von einem Großteil der Unternehmen gar nicht angegangen. Warum? Zum einen glauben immer noch viele Firmen, sie hätten die Mitwirkung, das Wissen der Kunden nicht nötig. Zum anderen wird immer noch zu viel die „graue Masse" angesprochen, ohne den Kunden genau zu identifizieren. Da werden - im übertragenen Sinne - Audi-Fahrer nach ihrer Meinung zum BMW gefragt, werden immer wieder x-beliebige Adressen für Telefonbefragungen zusammengewürfelt, werden Kundendaten gekauft, um über Callcenter Befragungen durchführen zu lassen, die bei genauerem Hinsehen keinen Sinn ergeben.
Gefragt sind der direkte Draht und das Wissen um die Belange der Kunden. Vor allem aber die Aufforderung: „Wir als Unternehmen möchten von Dir, Kunde, lernen". Facebook und Co. bieten hier ideale Möglichkeiten, um die Botschaft zu transportieren. Unternehmen, die diesen Schritt nicht gehen, werden auf Dauer an den Wünschen ihrer Kunden vorbei entwickeln.
Globale Shoppinglangeweile allerorten! Wohl wegen dieses immer vergleichbaren, bezuglosen und belanglosen Angebots hat sich in den vergangenen Jahren ein neuer Markt entwickelt: der Markt der individuellen oder auch individualisierten Produkte. Das auch, weil der Kunde heute ein anderer ist als der Kunde früher.
Es hat sich der Kunde 3.0 entwickelt. Und dieser ist selbstbewusst, kritisch im Umgang mit Konsum, wertebewusst und legt gesteigerten Wert auf Individualität. Er fordert Produkte ein und gestaltet sie mit. So ist es nur logisch, dass der Markt der individuellen Produkte mehr und mehr wächst.
Insbesondere die Möglichkeit der Mitgestaltung wird immer größer: Motto „Design it yourself". In Hunderten von Online-Shops allein auf dem deutschsprachigen Markt können Kunden von der Kaffeemischung und dem Müsli über dem höchstpersönlichen Duft bis hin zu eigenen Lego-Modellen und selbst gestalteten Sportschuhen (fast) alles selbst kreieren. Selbst Haushaltsgeräte lassen sich individuell fertigen.
Die Produktmitgestaltungs-Welle geht dabei Hand in Hand mit einem Paradigmenwechsel im Markt: Lange Zeit hat sich der Kunde nach dem Angebot gerichtet. Er hat gekauft, was sich die Unternehmen im Vorfeld für ihn überlegt, für ihn entworfen haben. Heute erwartet er, dass sich das Angebot nach ihm richtet. Dass die Produkte die Farbe, den Schnitt die Ausstattung haben, die er sich wünscht. Er will keinen Standard. Was es gibt und was möglich ist, - darüber informiert ist er dank der Social Media sowieso. Und er ist bereit, die Produktwelt mitzuentwickeln. Also geschieht es!
Möglichkeiten der Produktmitgestaltung verbessern den Kunden-Mehrwert
Mitentwicklung bedeutet dabei nicht in erster Linie, dass der Kunde 3.0 seine eigenen Produktideen kreiert und sie den Unternehmen zu Realisierung schenkt. Vielmehr geht es darum, bestehende Produkte weiterzuentwickeln, Beta-Versionen zu testen und zu optimieren. Gemeinsam - und damit meine ich Kunde und Unternehmen - die Produkte so weiterzuentwickeln, dass ein neuer, verbesserter Mehrwert für den Kunden entsteht.
Tchibo, zum Beispiel, macht das schon lange. Auf der Plattform „Tchibo Ideas" ruft das Unternehmen immer wieder neue Aktionen zur Produktmitgestaltung und
-verbesserung ins Leben, schickt neue und bewährte Produkte in den Test und bittet die Kunden um Votings, veranstaltet Workshops, um gemeinsam mit den Kunden an neuen Möglichkeiten zu arbeiten.
Andere Unternehmen - wie etwa derzeit der Outdoorbekleider The North Face oder Haribo - nutzen die Facebook-Seite unserAller, die eigens für solche Produktmitentwicklungen eingerichtet wurde, um eine Plattform und somit Aufmerksamkeit für Konsumenten-Mitmach-Aktionen zu haben.
In der neuen Welt zählen alte Werte vielleicht noch mehr als zuvor!
Doch solche Aktionen können auch nach hinten losgehen. Denn leicht fühlen sich die User verulkt, hintergangen, nicht ernst genommen oder auch um die Früchte ihrer kreativen Leistung gebracht. Man erinnere sich nur an die missglückte „Pril-Aktion", in der Henkel via Facebook zu einem Designwettbewerb für die Verpackung des bekannten Spülmittels „Pril" aufrief: Nach mehreren Regeländerungen während des laufenden Wettbewerbs war die Fangemeinde so entrüstet, dass die Aktion einen Shitstorm entfachte und in Summe mehr Sympathien gekostet als gebracht haben dürfte.
Das Beispiel „Pril" zeigt nicht nur, dass solche Aktionen gut geplant und konsistent ausgeführt sein müssen. Etwas ganz Anderes wird darüber hinaus sehr deutlich: Nämlich, dass in der neuen Welt immer noch viele alte Werte zählen - vielleicht noch mehr als zuvor. Werte wie Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Orientierung. Sie geben Fans und Followern einen Ort, an dem sie sich wohlfühlen können. Und sie stehen „neuen" Werten nicht entgegen. Im Gegenteil: Das Zusammengehörigkeitsgefühl, der Spaß, gemeinsam an einer Sache zu arbeiten und an einer spannenden, unterhaltenden, lustigen oder sozialen Idee mitzuwirken, verstärken sich im „Mitmach-Web". Kunden gestalten gerne aktiv mit - wenn ihre Werte und Rechte beachtet werden.
Unternehmen müssen von Kunden lernen wollen
Doch auch bei Berücksichtigung der genannten Werte scheitert die aktive Einbeziehung der Kunden in der Praxis häufig oder wird von einem Großteil der Unternehmen gar nicht angegangen. Warum? Zum einen glauben immer noch viele Firmen, sie hätten die Mitwirkung, das Wissen der Kunden nicht nötig. Zum anderen wird immer noch zu viel die „graue Masse" angesprochen, ohne den Kunden genau zu identifizieren. Da werden - im übertragenen Sinne - Audi-Fahrer nach ihrer Meinung zum BMW gefragt, werden immer wieder x-beliebige Adressen für Telefonbefragungen zusammengewürfelt, werden Kundendaten gekauft, um über Callcenter Befragungen durchführen zu lassen, die bei genauerem Hinsehen keinen Sinn ergeben.
Gefragt sind der direkte Draht und das Wissen um die Belange der Kunden. Vor allem aber die Aufforderung: „Wir als Unternehmen möchten von Dir, Kunde, lernen". Facebook und Co. bieten hier ideale Möglichkeiten, um die Botschaft zu transportieren. Unternehmen, die diesen Schritt nicht gehen, werden auf Dauer an den Wünschen ihrer Kunden vorbei entwickeln.