Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt
Obwohl jedes Outing anders ist, gibt es einige wenige universell anwendbare Ratschläge, an die sich alle Männer mit riesigen Penissen halten sollten.
Outen Sie sich nie im Zorn. Einige Männer machen den Fehler, ihr bestes Stück während einer hitzigen Diskussion hervorzuholen, was Pater Thomas den »Ach ja«-Moment nennt: »Ach ja? Du denkst, ich bemühe mich nicht genug in der Schule? Versuche einmal, damit den ganzen Tag in der Schule zu sitzen!« oder »Ach ja? Jetzt bin ich also ein Alkoholiker? Würdest du nicht trinken, wenn du damit geboren worden wärest?« Ihre massiven Genitalien in die Diskussion zu werfen ist, als ob Sie Dynamit in ein Lagerfeuer werfen würden.
Wägen Sie stets das allgemeine Stressniveau ab. Je glücklicher und entspannter Ihre »Opfer« sind, desto besser. Wenn Sie planen, sich Ihren Eltern anzuvertrauen, dann ist das nicht ratsam, wenn diese sich mitten in einem Insolvenzverfahren befinden. Ebenfalls sollten Sie es lieber vermeiden, Ihrem Kumpel Ihren riesigen Penis zu zeigen, wenn er gerade eine schmerzhafte Trennung durchmacht.
Meiden Sie Ferien. Bill O'Donnell machte diese Erfahrung auf bittere Art und Weise, aber er ist nicht der Einzige. Viele OMG(Opulente männliche Genitalien)-Kranke versuchen, die verheerende Wirkung eines Outings an Feiertagen abzuschwächen oder mit Humor zu nehmen - sie stecken am 4. Juli eine Wunderkerze in die Harnröhre, verkleiden sich zu Halloween als anatomisch korrekter Hengst, färben zu Ostern ihre Penisse. Es funktioniert nie. Das Herunterlassen der Hose an sich ist dramatisch genug; die zusätzliche Dramatik eines festlichen Anlasses macht die Dinge nur schlimmer.
Wählen Sie den richtigen Rahmen
Gehen wir nun davon aus, Sie haben einen Zeitpunkt gefunden, zu dem Ihre Lieben fröhlich und entspannt sind: Nun widmen wir uns der passenden Umgebung.
Vermeiden Sie öffentliche Plätze. Männer mit OMG sind oft versucht, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen, als »Absicherung« gegen exzessive Gewaltausbrüche. Doch das kann den gegenteiligen Effekt haben - indem es die Beschämung eines Freundes oder Verwandten intensiviert und einen psychotischen Anfall auslöst.
Überprüfen Sie Ihre Umgebung im Vorfeld. Wenn Sie sich einmal für einen stillen, ruhigen Ort entschieden haben, sollten Sie ihn im Vorhinein überprüfen, selbst wenn es sich um einen Ort handelt, der so vertraut ist wie das eigene Wohnzimmer. Beziehen Sie Position und stellen Sie sich die Szene der Entblößung bildhaft vor. Prägen Sie sich sorgfältig alle Ausgänge ein. Entfernen Sie alles, was als Waffe verwendet werden könnte.
Vermeiden Sie »Reizobjekte«. Aus Ihrem Umfeld sollte alles entfernt werden, was eine ohnehin aufgeladene Situation weiter anheizen und den instinktiven Tötungstrieb eines Menschen auslösen könnte: Familienfotos aus glücklicheren Tagen, rote Farbe im Überfluss und alles, was im Geringsten an einen riesigen Penis erinnert
(Feuerlöscher, Standuhren, Kurzhaardackel usw.).
Sorgen Sie für Unterstützung
Höchstwahrscheinlich wird die Atmosphäre während des Outings hitzig - oder sogar gewalttätig - sein. Da ist es immer gut, wenn Sie jemanden auf Ihrer Seite haben.
Einen Freund. Es liegt auf der Hand, dass das jemand sein sollte, der Ihr Geheimnis bereits kennt und Sie trotzdem als menschliches Wesen akzeptiert.
Einen OMG-Leidensgefährten. Entweder aus Ihrer Selbsthilfegruppe oder einfach eine Person, die Sie über eines der vielen Internetportale für Männer mit Überhang gefunden haben. Es stellt ein zusätzliches Plus dar, falls er selbst bereits sein Outing hinter sich hat und weiß, was auf Sie zukommt.
Einen Geistlichen. Das heißt, falls er bereit ist, Ihnen zu helfen.Traurigerweise gibt es nach wie vor nur wenige Geistliche - ob Pfarrer, Rabbi oder Imam -, die Männern mit riesigen Penissen beratend zur Seite stehen.
Seien Sie behutsam
Die Stimmung steuern. Bitten Sie alle, sich zu setzen. Sprechen Sie mit sanfter, gleichmäßiger Stimme. Versichern Sie sich, dass alle auf der Toilette waren und alle Mobiltelefone ausgeschaltet sind. (Schalten Sie Ihres bloß auf lautlos, für den Fall, dass Sie die 112 rufen müssen.)
Starten Sie mit einer positiven Feststellung. Sagen Sie Ihren Familienmitgliedern, wie wichtig sie für Sie sind und dass Sie ihnen seit Längerem eine schmerzhafte Mitteilung machen wollten. Sagen Sie ihnen, dass Sie sie immer lieben werden, egal, was in den nächsten Minuten, Stunden oder Wochen geschehen wird. (ACHTUNG: An diesem Punkt des Outings werden die meisten Freunde oder Verwandten vermuten, dass Sie homosexuell sind. Sie sollten diese Verwirrung also schnell hinter sich lassen, damit die Enttäuschung möglichst klein ist, wenn sie erfahren, dass dem nicht so ist.)
Zeigen Sie Perspektiven auf. Wenn Ihre Familienmitglieder religiös sind, sagen Sie ihnen, dass Gott die Menschen nach seinem Ebenbild schuf. Sind sie nicht religiös, sagen Sie ihnen, dass Sie an den Grundsatz glauben, dass »alle Menschen gleich geschaffen wurden«. Fragen Sie sie, ob sie Menschen wie Albert Einstein und Abe Lincoln bewundern. (ACHTUNG: Nun werden sich alle sicher sein,dass Sie sich als homosexuell outen werden. Machen Sie daher schnell und kommen Sie zum Punkt.) Sagen Sie die Wahrheit. Verkündigen Sie Folgendes mit lauter, klarer Stimme: »Ich leide an einer Krankheit, die das Opulente-Männliche-Genitalien-Syndrom genannt wird.«
Dieser Beitrag basiert auf dem Buch Leben mit einem großen Penis.
Rat und Weisheiten für Männer, die außerordentlich gut ausgestattet sind
ISBN 978-3-86883-444-4
Riva Verlag