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Wie die Große Koalition die Mittelschicht ausnimmt

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Die neue Regierung ist vor einigen Monaten dazu angetreten, unser Land ein stückweit gerechter zu machen. Doch jetzt schon zeigt sich: Das Gegenteil ist der Fall.

Diejenigen, die bislang schon den größten Anteil schultern mussten, werden noch stärker belastet: Die Mittelschicht.

Klammheimlich treibt die Große Koalition die Sozialbeiträge in die Höhe - und verkauft das als sozial.

Merkwürdigerweise stört das kaum jemanden. Dabei steht nichts weniger auf dem Spiel als das deutsche Jobwunder.

Die Sozialabgaben werden in den nächsten sechs Jahren für jeden Arbeitnehmer in Deutschland um bis zu 6500 Euro jährlich steigen. Das ergaben Berechnungen des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) aus Kiel für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS).

Das traurige Fazit: "Selbst ein Geringverdiener mit Vollzeitjob und 8,50 Euro Mindestlohn, dem die Regierung angeblich helfen will, zahlt dann rund 1850 Euro pro Jahr zusätzlich – den größeren Teil davon aus eigener Tasche, den kleineren Teil übernimmt der Arbeitgeber", schreibt die FAS.

Wir erleben derzeit, wie die Große Koalition mit ihrer Politik Deutschland in eine sozialstaatliche Vormoderne katapultiert, in eine Zeit, in der man die alternde Gesellschaft und die sinkende Zahl Neugeborener noch nicht wahrhaben wollte.

Nächsten Dienstag, wenn die Mütterrente und die Rente mit 63 Jahren in Kraft treten, beginnt diese neue Zeitrechnung.

Spätestens im Jahr 2020 bekommen dann auch Arbeitnehmer die Kosten der fragwürdigen Politik zu spüren: Dann steigt auch der Beitragssatz für die Rentenversicherung von heute 18,9 Prozent auf 19,7 Prozent.

In dem Jahrzehnt darauf, so schreibt die FAS, könnte der Satz dann auch 22 Prozent steigen. Zugleich klettert auch der Beitrag zu Pflegeversicherung immer weiter.

Noch teurer wird in den nächsten Jahren die Finanzreform der Krankenkassen, die - fast unbemerkt von der Öffentlichkeit - durch das Parlament gegangen ist.

Zwar soll der Beitragssatz von 15,5 Prozent auf 14,6 Prozent sinken. Doch der Zusatzbeitrag, die sogenannte Kopfpauschale, soll durch einen unbegrenzten prozentualen Zusatzbeitrag ersetzt werden, der sich am Einkommen orientiert. Die Kassen können ihn ab 2015 verlangen, müssen aber nicht.

„Praktisch jede Kasse wird den Zusatzbeitrag verlangen“, sagte Gesundheitsökonom Boris Augurzky vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) kürzlich der "Wirtschaftswoche".

Und das ist noch nicht alles. Auch die Beitragssätze werden steigen. Der Essener Gesundheitsökonom Jürgen Wasem sagte der "WiWo", er gehe davon aus, dass der Kassenbeitrag im Schnitt jedes Jahr um 0,2 bis 0,3 Punkte steigen werde. „2017 zur Bundestagswahl wären wir dann bei knapp unter 16 Prozent.“

Grund zur Sorge: In einigen Jahren, so schätzt die FAS, könnten die Sozialbeiträge dann bei 42,4 Prozent des Bruttoeinkommens liegen - und das in einer Zeit, in der so viele Menschen wie noch nie in die Sozialsysteme einzahlen.

Wie Hohn klingen da die Ziele von einst: Die Abgaben zu senken, weil vor allem Normalverdiener unter den hohen Abgaben leiden.

Auch auf HuffingtonPost.de: Politik: Das sind die unfassbaren Ideen der absurdesten Partei Europas









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