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Burger King verweigert ZDF Dreharbeiten in Küchen - Mitarbeiter klagt: "Mit so viel Kostendruck ist Hygiene überhaupt nicht möglich"

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So etwas nennt man Timing: Das ZDF zeigte am Dienstagabend passend zum aktuellen Burger-King-Shitstorm seine Doku zum Duell der größten deutschen Fast-Food-Ketten Burger King und McDonald's. Das ZDF-Team deckte auf, was zuvor schon RTL in einer Undercover-Reportage entlarvte: In puncto Fairness schneidet Burger King deutlich schlechter ab als McDonald's.

Ein Schichtleiter einer Burger-King-Filiale der Yi-Ko-Holding in Süddeutschland bestätigte die Ekel-Zustände, mit denen Enthüllungsjournalist Günter Wallraff schon RTL-Zuschauer aufrüttelte. "Die Hygienezustände sind sehr schlecht. Mit so viel Kostendruck ist Hygiene überhaupt nicht möglich", sagte der Burger-King-Mitarbeiter, der unerkannt bleiben wollte, dem ZDF. "Im Moment ist es so, dass die Mitarbeiter sich fürchten, was die Zukunft bringt."

Auch die Arbeitsbedingungen kritisierte der Burger-King-Mitarbeiter: "Das ist schon ein Kampf zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Man verhängt Sanktionen gegen Beschäftigte, die krank waren oder krank sind, indem man denen die Löhne nicht bezahlt." Außerdem habe es Schikanen gegen Betriebsratskollegen gegeben: Mitarbeiter seien plötzlich in Spätschichten gepackt worden, Urlaub sei gestrichen worden.

ZDF: Ergün Yildiz behält bei Burger King "wohl weiter die Fäden in der Hand"

Der Chef der Yiko-Holding, Ergün Yildiz, musste bekanntlich seinen Posten räumen. Miteigentümer bleibt er aber trotzdem - und hält laut ZDF "wohl weiter die Fäden in der Hand".

Auch in Sachen Transparenz schnitt McDonald's besser ab als Konkurrent Burger King. Denn Burger King verweigerte dem ZDF-Team rund um den Essener Sternekoch Nelson Müller Dreharbeiten in den Küchen.

Wer immer diese Entscheidung getroffen hat: Angesichts des jüngsten Ekel-Skandals wirft das erneut ein schlechtes Licht auf die Fast-Food-Kette. Klar, wer lässt sich schon gerne in die Karten schauen und wenn Journalisten vorbeikommen, sind viele skeptisch. Aber: Burger King wäre ja vorgewarnt gewesen und hätte die reinste Musterküche präsentieren können - und Zeit, vorher noch mal feucht durchzuwischen, wäre sicher auch gewesen.

Burger King verweigert TV-Aufnahmen, McDonald's lässt sie zu

So bleibt der höchst unglückliche Eindruck im Gedächtnis: Burger King hat etwas zu verheimlichen. Zumal McDonald's das angekündigte ZDF-Team drehen ließ.

Immerhin: Ein ZDF-Ergebnis lässt in diesen Tagen zumindest etwas Aufatmen. Der Lebensmittelchemiker Ulrich Nehring teste für das TV-Format das Burgerfleisch der beiden Ketten - und lobte die Qualität: "Die Qualität der Burger geht das über das hinaus, was man im Einzelhandel kaufen kann", sagte Nehring dem ZDF. "Es ist ein sehr sehr gutes Fleisch, was das eingesetzt wird."

Weitere Erkenntnisse der ZDFzeit-Doku "McDonald's gegen Burger King" im Überblick:
  • Schnelligkeits-Test: Bis 40 Sportler bei Burger King bedient wurden, dauerte es 31 Minuten und 40 Sekunden. Das ZDF kommentiert: "Fast Food stellt man sich schneller vor." Die Mitarbeiter bei McDonald's brauchten 30 Minuten und 50 Sekunden.

  • Eine halbe Erdbeere reicht bei Fast-Food-Ketten für einen halben Liter Erdbeer-Milchshake Der Rest: Chemie und Zucker.

  • Die sehr geringen Acrylamid-Mengen bei den Pommes von Burger King und McDonald's lobte Lebensmittelchemiker Nehring als "vorbildlich".

  • Giftige polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die als krebserregend gelten, wurden bei Burger King in deutlich größeren Mengen festgestellt als bei McDonald's. Aber auch hier gibt der Lebensmittelchemiker Entwarnung. Für die Gesundheit seien die Mengen unbedenklich, "vorausgesetzt man ernährt sich nicht nur von Burgern".

  • In der Cola beider Fast-Food-Ketten stellte das ZDF erhöhte Werte des im Körper hochgiftigen Gadoliniums fest. Die Werte seien zwar noch im Bereich der Grenzwerte - trotzdem: Wie kann das sein? Das Element wird zum Beispiel als Kontrastmittel bei MRT-Untersuchungen verwendet werde, berichtet das ZDF. Die Ursache für den Nachweis in den Softdrinks sind daher Medikamenten-Rückstände aus dem Leitungswasser. Denn aus diesem und einem Sirup wird Cola bei Burger King und McDonald's zusammengemischt.


Das Endergebnis der ZDF-Doku:


zdf

Die ZDFzeit-Doku sehen Sie hier in voller Länge.


Auch auf HuffingtonPost.de: Top 5 - Das sind die 5 ekelhaftesten Zusätze in Lebensmitteln





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