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Salat vom Mars: Essen wir bald Alien-Gemüse?

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Daniel Schubert entwickelt Gewächshäuser, die Ressourcen schonen und Menschen effizient im All ernähren sollen. Auf Raumstationen, dem Mond oder sogar dem Mars.

Der 38-jährige Ingenieur arbeitet am Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) in Bremen. Im Labor wächst in fensterlosen Boxen auf mehreren Ebenen Salat. Mit Kohlendioxid angereicherte Luft dringt von unten in die Pflanzenkammern, gleichzeitig wird die alte Luft oben abgesaugt.

Das "Eden-Projekt"

Die Erfindung gewinnt auf diese Weise das von den Pflanzen verdunstete Wasser zurück und mischt ihm anschließend neues Kohlendioxid bei. "Wir arbeiten nicht mit Substrat oder Hydrokultur, sondern besprühen die Wurzeln der Pflanzen lediglich mit einer Nährlösung", sagt Schubert der Süddeutschen Zeitung.

In zwei Jahren sollen die ersten Prototypen des "Eden-Projekts" in der Antarktis auf der Neumayer-Station getestet werden, wo neun Forscher überwintern. Mit diesem Test wollen Schubert und sein Team herausfinden, wie viel Kohlendioxid, Wasser und Licht ideal für die Pflanzen ist.

Gärtnern als Beschäftigungstherapie für einsame Forscher

Auch sollen Schwachstellen aufgedeckt werden, die in der künstlichen Laborumgebung bisher nicht aufgefallen sind. "Man kann vorher viel kalkulieren und planen, aber vor Ort merkt man erst, dass Wirklichkeit und Plan nicht immer übereinstimmen und man ausgerechnet das Ersatzteil braucht, das man nicht mitgenommen hat", sagt Schuberts Kollege Paul Zabel der Zeitung. Er wird das Gewächshaus in der Antarktis führen.

Ein solche Pflanzenstation kann natürlich niemals den kompletten Bedarf an Lebensmitteln einer Bevölkerung decken. Die Ausbeute ist mehr als Ergänzung des Speiseplans gedacht und hat auch einen psychologischen Hintergrund: Die Einsamkeit in einer Forschungsstation ist stressig. Das Gärtnern könnte Beschäftigungstherapie sein.

Nicht zuletzt könnten die Ergebnisse des Projekts auch auf der Erde nützlich sein. Gewächsanlagen mit minimalem Verbrauch von Fläche, Wasser und Nährstoffen könnten helfen, die Ernährung der Weltbevölkerung in Zukunft sicher zu stellen.

Auch auf HuffingtonPost.de: Spendenaufruf gegen den Hunger:
Das dekadente Gesicht der Überflussgesellschaft




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