Silvio Berlusconi ist glimpflich davongekommen. Kein Hausarrest im Luxusheim, gerade einmal vier Stunden Sozialdienst in der Woche bei Senioren brummten ihm die Mailänder Richter auf. Und zwischendurch darf der dreifache italienische Regierungschef auch ein paar Tage nach Rom.
Der skandalumwitterte Medienzar und Milliardär ist rechtskräftig verurteilt wegen Steuerbetrugs. Seine Strafe hält sich zwar in Grenzen, abbüßen muss er sie aber irgendwie doch.
Also schloss sich die Justiz, von der sich der überführte Straftäter seit Jahrzehnten politisch verfolgt fühlt, der Verteidigung wie den Staatsanwälten an: Berlusconi wird zum sozialen Dienst an älteren Menschen beordert, in ein Zentrum der katholischen Stiftung Sacra Famiglia in Cesano Boscone. Das liegt nur etwa 40 Minuten von seiner Villa entfernt, Schauplatz der als wild beschriebenen "Bunga, Bunga"- Feste. Alles in allem kommt Berlusconi damit also doch recht gut weg.
Strafe oder Wohltat?
Muss Berlusconi also Sozialdienst leisten, oder darf er Sozialdienst ableisten? Für den 77-jährigen Mailänder ist es das weitaus kleinere Übel, zumal die Justiz ihm großzügige Bedingungen dafür einräumt. Am liebsten wäre er natürlich gar nicht verurteilt worden, weil er sich - wie in all seinen anderen Prozessen - als völlig unschuldig ansieht.
Die bereits auf nur ein Jahr geschrumpfte Reststrafe aus dem Mediaset-Prozess hatte Berlusconi, wenn es denn schon sein musste, eigentlich lieber bei Behinderten ableisten wollen. Es hätte ihm nicht gelegen, an die luxuriöse Villa gebunden zu sein, also durch Hausarrest daran gehindert, seine Partei Forza Italia (FI) zu führen.
Urteil mit Schlupflöchern: Dienstags bis Donnerstags darf Berlusconi Rom-Urlaub nehmen
"Mindestens einmal in der Woche und dabei nicht unter vier Stunden am Stück", diesen Sozialdienst legte das Tribunal für den prominenten Verurteilten fest. Das hört sich doch äußerst glimpflich an, zumal sich die Gesamtperiode des Sozialdienstes bei guter Führung noch auf zehneinhalb Monate verkürzen dürfte.
Vor allem jedoch hat das Verbot, die Lombardei in dieser Zeit zu verlassen, riesengroße Schlupflöcher: Berlusconi kann von Dienstag bis Donnerstag 23.00 Uhr sein Domizil in Rom, dem politischem Epizentrum Italiens, aufsuchen. Dieses muss er nur vorher beantragen. Damit ist sichergestellt, dass die Leitfigur des rechten Lagers weiterhin am Tiber politisch mitmischen kann.
Berlusconi zufrieden
Kein Wunder also, dass offen Freude herrscht auf Berlusconis Seite. "Die Entscheidung des Mailänder Tribunals erscheint ausgewogen und zufriedenstellend, auch was die Anforderungen durch die politischen Aktivitäten Berlusconis betrifft", vermerkten seine Anwälte Niccolò Ghedini und Franco Coppi. Und Michaela Biancofiore von Berlusconis FI-Partei nannte es das richtige Urteil: "Nun wird er sich darauf konzentrieren, uns die bestmöglichen Listen für die Europawahlen im Mai aufzustellen." Das ist auch bitter nötig. Denn Italiens Rechte, seit zwei Jahrzehnten auf Berlusconi zugeschnitten, leidet unter den Wirren um den Leitwolf, der keine politischen Ämter übernehmen darf.
Selten schienen die vielbeschäftigten Verteidiger Berlusconis so zufrieden mit einem Richterspruch zu ihrem Mandanten. Und auch jetzt noch sorgt Berlusconis Fall für weltweite "Breaking News", wie die Nachrichtenagentur Ansa festhielt. Nun warten alle nur darauf, dass der Mann, der junge Frauen liebt und nicht altern mag, diesen Dienst auch wirklich antritt, der ihm etwas politische Flexibilität sichert.
Der skandalumwitterte Medienzar und Milliardär ist rechtskräftig verurteilt wegen Steuerbetrugs. Seine Strafe hält sich zwar in Grenzen, abbüßen muss er sie aber irgendwie doch.
Also schloss sich die Justiz, von der sich der überführte Straftäter seit Jahrzehnten politisch verfolgt fühlt, der Verteidigung wie den Staatsanwälten an: Berlusconi wird zum sozialen Dienst an älteren Menschen beordert, in ein Zentrum der katholischen Stiftung Sacra Famiglia in Cesano Boscone. Das liegt nur etwa 40 Minuten von seiner Villa entfernt, Schauplatz der als wild beschriebenen "Bunga, Bunga"- Feste. Alles in allem kommt Berlusconi damit also doch recht gut weg.
Strafe oder Wohltat?
Muss Berlusconi also Sozialdienst leisten, oder darf er Sozialdienst ableisten? Für den 77-jährigen Mailänder ist es das weitaus kleinere Übel, zumal die Justiz ihm großzügige Bedingungen dafür einräumt. Am liebsten wäre er natürlich gar nicht verurteilt worden, weil er sich - wie in all seinen anderen Prozessen - als völlig unschuldig ansieht.
Die bereits auf nur ein Jahr geschrumpfte Reststrafe aus dem Mediaset-Prozess hatte Berlusconi, wenn es denn schon sein musste, eigentlich lieber bei Behinderten ableisten wollen. Es hätte ihm nicht gelegen, an die luxuriöse Villa gebunden zu sein, also durch Hausarrest daran gehindert, seine Partei Forza Italia (FI) zu führen.
Urteil mit Schlupflöchern: Dienstags bis Donnerstags darf Berlusconi Rom-Urlaub nehmen
"Mindestens einmal in der Woche und dabei nicht unter vier Stunden am Stück", diesen Sozialdienst legte das Tribunal für den prominenten Verurteilten fest. Das hört sich doch äußerst glimpflich an, zumal sich die Gesamtperiode des Sozialdienstes bei guter Führung noch auf zehneinhalb Monate verkürzen dürfte.
Vor allem jedoch hat das Verbot, die Lombardei in dieser Zeit zu verlassen, riesengroße Schlupflöcher: Berlusconi kann von Dienstag bis Donnerstag 23.00 Uhr sein Domizil in Rom, dem politischem Epizentrum Italiens, aufsuchen. Dieses muss er nur vorher beantragen. Damit ist sichergestellt, dass die Leitfigur des rechten Lagers weiterhin am Tiber politisch mitmischen kann.
Berlusconi zufrieden
Kein Wunder also, dass offen Freude herrscht auf Berlusconis Seite. "Die Entscheidung des Mailänder Tribunals erscheint ausgewogen und zufriedenstellend, auch was die Anforderungen durch die politischen Aktivitäten Berlusconis betrifft", vermerkten seine Anwälte Niccolò Ghedini und Franco Coppi. Und Michaela Biancofiore von Berlusconis FI-Partei nannte es das richtige Urteil: "Nun wird er sich darauf konzentrieren, uns die bestmöglichen Listen für die Europawahlen im Mai aufzustellen." Das ist auch bitter nötig. Denn Italiens Rechte, seit zwei Jahrzehnten auf Berlusconi zugeschnitten, leidet unter den Wirren um den Leitwolf, der keine politischen Ämter übernehmen darf.
Selten schienen die vielbeschäftigten Verteidiger Berlusconis so zufrieden mit einem Richterspruch zu ihrem Mandanten. Und auch jetzt noch sorgt Berlusconis Fall für weltweite "Breaking News", wie die Nachrichtenagentur Ansa festhielt. Nun warten alle nur darauf, dass der Mann, der junge Frauen liebt und nicht altern mag, diesen Dienst auch wirklich antritt, der ihm etwas politische Flexibilität sichert.
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