Im Job kürzer treten und nur noch in Teilzeit arbeiten, wenn die Eltern gepflegt werden müssen. Kein Problem, das können Arbeitnehmer in Deutschland leicht umsetzen. So könnte man zumindest das Ergebnis einer neuen Erhebung des europäischen Statistikamtes Eurostat interpretieren: Deutschland zählt demnach zu Europas führenden Ländern in Sachen Teilzeitarbeit.
Ein Viertel der Erwerbstätigen zwischen 15 und 74 Jahren (27,1 Prozent) arbeite in einem Volumen von „nur” 30 Wochenstunden, bei geringfügigen Abweichungen nach oben und unten.
Ist Deutschland also das Land, in dem Arbeitnehmer in Absprache mit ihrem Unternehmen immer flexibel entscheiden können, wie und wann sie arbeiten möchten? Kann sich die Wirtschaft mit diesen neuen Zahlen schmücken?
Nein, eher nicht, sagen Experten.
Es genügt bereits ein Blick ins Ausland, um festzustellen: Spitzenreiter ist Deutschland bei der Teilzeitarbeit bei weitem nicht, weder in absoluten Zahlen noch vom inhaltlichen Angebot her. Das sind die Niederlande. In unserem Nachbarland arbeitet mehr als die Hälfte der Menschen (50,7 Prozent) in Teilzeit. Es ist dort gesellschaftlich anerkannt und wird von vielen Erwerbstätigen bewusst gewählt.
Von der niederländischen Realität ist Deutschland noch weit entfernt, sagen Kritiker. Und wenn in Teilzeit gearbeitet werde, dann würde das nicht immer freiwillig geschehen. Der anerkannte Mentalcoach und Erfolgstrainer Frank Wilde kritisiert, dass hierzulande viele alleinstehende Frauen mit Kindern in die Teilzeit gedrängt würden. „Deutschland ist alles andere als kinderfreundlich. Hier hat doch kein Chef Interesse daran, dass seine weiblichen Angestellten Nachwuchs bekommen“, sagt Wilde der Huffington Post.
In vielen Unternehmen sind starre Arbeitszeitregelungen noch fest verankert. Alle Mitarbeiter haben morgens pünktlich zum Dienst zu erscheinen und gehen abends gemeinsam in den Feierabend. So wurde und wird es bis heute vielerorts praktiziert. Eine wirkliche Wahlfreiheit für Arbeitnehmer? Fehlanzeige.
Der renommierte Experte für Zeitmanagement, Lothar Seiwert, findet die Zahlen der Eurostat-Studie ebenfalls nicht prickelnd. „27 Prozent Teilzeitarbeit halte ich gemessen an den Möglichkeiten, die die Teilzeitarbeit bietet, für viel zu gering", sagte Seiwert der Huffington Post.
Seiwert gilt als strikter Befürworter der Teilzeitarbeit. Seiner Meinung nach ermöglicht sie dem Markt größere Flexibilität und verschafft Beschäftigten mehr Souveränität. „Das ist eine Win-win-Situation. Mitarbeiter, die in Teilzeit arbeiten, sind erwiesenermaßen wesentlich motivierter und produktiver. Davon profitieren auch Unternehmen”, erläutert er.
Mentaltrainer Wilde sieht noch einen anderen Aspekt, der das Thema in allen Unternehmen auf die Agenda heben müsste: „Teilzeit funktioniert nur, wenn die Bezahlung stimmt”, erklärt er. „Ist das nicht der Fall, schlägt das Ganze ins Gegenteil um. Wer Geld verdienen muss, steht unter negativem Stress und erleidet schneller Burnout.”
Ein Viertel der Erwerbstätigen zwischen 15 und 74 Jahren (27,1 Prozent) arbeite in einem Volumen von „nur” 30 Wochenstunden, bei geringfügigen Abweichungen nach oben und unten.
Ist Deutschland also das Land, in dem Arbeitnehmer in Absprache mit ihrem Unternehmen immer flexibel entscheiden können, wie und wann sie arbeiten möchten? Kann sich die Wirtschaft mit diesen neuen Zahlen schmücken?
Nein, eher nicht, sagen Experten.
Es genügt bereits ein Blick ins Ausland, um festzustellen: Spitzenreiter ist Deutschland bei der Teilzeitarbeit bei weitem nicht, weder in absoluten Zahlen noch vom inhaltlichen Angebot her. Das sind die Niederlande. In unserem Nachbarland arbeitet mehr als die Hälfte der Menschen (50,7 Prozent) in Teilzeit. Es ist dort gesellschaftlich anerkannt und wird von vielen Erwerbstätigen bewusst gewählt.
Von der niederländischen Realität ist Deutschland noch weit entfernt, sagen Kritiker. Und wenn in Teilzeit gearbeitet werde, dann würde das nicht immer freiwillig geschehen. Der anerkannte Mentalcoach und Erfolgstrainer Frank Wilde kritisiert, dass hierzulande viele alleinstehende Frauen mit Kindern in die Teilzeit gedrängt würden. „Deutschland ist alles andere als kinderfreundlich. Hier hat doch kein Chef Interesse daran, dass seine weiblichen Angestellten Nachwuchs bekommen“, sagt Wilde der Huffington Post.
In vielen Unternehmen sind starre Arbeitszeitregelungen noch fest verankert. Alle Mitarbeiter haben morgens pünktlich zum Dienst zu erscheinen und gehen abends gemeinsam in den Feierabend. So wurde und wird es bis heute vielerorts praktiziert. Eine wirkliche Wahlfreiheit für Arbeitnehmer? Fehlanzeige.
Der renommierte Experte für Zeitmanagement, Lothar Seiwert, findet die Zahlen der Eurostat-Studie ebenfalls nicht prickelnd. „27 Prozent Teilzeitarbeit halte ich gemessen an den Möglichkeiten, die die Teilzeitarbeit bietet, für viel zu gering", sagte Seiwert der Huffington Post.
Seiwert gilt als strikter Befürworter der Teilzeitarbeit. Seiner Meinung nach ermöglicht sie dem Markt größere Flexibilität und verschafft Beschäftigten mehr Souveränität. „Das ist eine Win-win-Situation. Mitarbeiter, die in Teilzeit arbeiten, sind erwiesenermaßen wesentlich motivierter und produktiver. Davon profitieren auch Unternehmen”, erläutert er.
Mentaltrainer Wilde sieht noch einen anderen Aspekt, der das Thema in allen Unternehmen auf die Agenda heben müsste: „Teilzeit funktioniert nur, wenn die Bezahlung stimmt”, erklärt er. „Ist das nicht der Fall, schlägt das Ganze ins Gegenteil um. Wer Geld verdienen muss, steht unter negativem Stress und erleidet schneller Burnout.”