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Israelpolitik: Masada darf nie wieder fallen

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Als römische Legionäre die letzte von Juden gehaltene Festung Masada am Toten Meer stürmten, erwartete sie nur Totenstille: 960 Männer, Frauen und Kinder hatten sich getötet. Nur zwei Frauen und fünf Kinder hatten sich verborgen gehalten und konnten berichten, was geschehen war. Bis heute ist Masada das Symbol des jüdischen Freiheitswillens.

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Der jüdische Journalist, Publizist, Schriftsteller und Regisseur Ralph Giordano aus Köln

Jedes Jahr vergibt die Deutsch-Israelische Gesellschaft in Aachen ihren bekannten und zwischenzeitlich begehrten Ehrenpreis. Ausgezeichnet werden Menschen aus Deutschland, die sich für das Existenzrecht des Jüdischen Staates einsetzen. Das Wahlverfahren dauert nicht allzu lange, denn die Auswahl ist begrenzt. Dieses Mal erhielt der jüdische Journalist, Publizist, Schriftsteller und Regisseur Ralph Giordano aus Köln den Preis, der mit einer Spende an „Magen David Adom", dem israelischen Roten Kreuz, verbunden wurde.

Da der israelische Botschafter in Berlin, Yakov Hadas-Handelsman, und das enfant terrible unter den Journalisten, Henryk Modest Broder, als Laudatoren fungierten, war der Saal der Jüdischen Gemeinde Aachen bis zum letzten Platz besetzt. Es kamen Mitglieder von Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der Jüdischen Gemeinden, weitere Israelfreunde und Journalisten. Offizielle Mitglieder aus der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zogen es vor zu fehlen, was nicht negativ auffiel. Der 90-jährige Holocaust-Überlebende Ralph Giordano hielt einen bewegenden Vortrag mit dem Titel „Masada darf nie wieder fallen".

Dieser Satz, den alle Rekruten Israels auf der antiken Festung Masada schwören, sollte in deutschen Ohren beklemmend klingen. In Israel bedeutet er, dass der Jüdische Staat nicht vernichtet werden wird. Weder ein militärischer Angriff der arabischen Nachbarstaaten, noch Attentate palästinensischer Freiheitskämpfer und anderer internationaler Gruppierungen, weder die Drohung einer nuklearen Auslöschung, noch der Versuch, Israel politisch, wirtschaftlich und kulturell zu isolieren, werden den Willen der Juden brechen, in ihrer angestammten Heimat zu leben. International und besonders in Deutschland, welches sich regelmäßig als Garant der Existenz Israels vorstellt, mutet derselbe Satz „Masada darf nie wieder fallen" anachronistisch an. Welcher andere Staat als Israel wird in der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts in seiner Existenz bedroht? Weltweit finden internationale Treffen über Menschenrechte, politische Freiheiten und einen gerechte Frieden statt, welches das Denken der guten Menschen Europas und Deutschlands beherrscht. Kein UN-Mitglied fürchtet sich vor seiner Auslöschung - außer Israel, der Staat der Juden.

Ist die Furcht irreal, basierend auf das Trauma des Holocausts? Ja, die Furcht basiert auf das Trauma des Holocausts, und nein, die Furcht ist real. Die gewählten iranischen Herrscher sind stolz darauf, Atombomben zu bauen, um das "Krebsgeschwür" - das Wort „Israel" kommt ihnen nicht über die Lippen - zu eliminieren. Die antizionistische Internationale, ein loser Verbund weltweit agierender Antisemiten meist aus demokratischen Staaten, die zum Boykott Israels aufruft, hat das Ziel, den Juden ihren Staat zu stehlen und die Einwohner zum erneuten Mal in alle Winde zu zerstreuen. Diesem Verbund gehören nicht nur Extremisten der Linken und der Rechten an, sondern vor allem Menschen aus der politischen Mitte. Sie alle eint der Hass auf Juden, der sich seit zwei Jahrtausenden durch die Geschichte Europas und der Mittelmeerstaaten zieht. Die klügsten Köpfe, Wissenschaftler, Philosophen, Politiker und Theologen, haben hierfür keinen vernünftigen Grund beibringen können. Gar manche haben nur einen Ausweg gesehen, dem eigenen Wahnsinn zu entgehen: Sie sind selber Antisemiten geworden.

Hat Israel Freunde, die seine Ängste teilen? Ja. Nicht nur demokratische Staaten teilen die Ängste Israels, auch Organisationen und Einzelpersonen. Vertrauen die Bewohner Israels ihren Freunden? Ja. Jedoch bei weitem nicht alle. Gibt es eine Möglichkeit, einen stabilen Frieden im Nahen Osten zu erreichen? Ja, wenn die Feinde Israels die Selbstverständlichkeit begehen, öffentlich vor ihren Anhängern und ihren Völkern zu verkünden, die Existenz Israels als Staat der Juden nicht anzutasten. Wird der junge Leser diese selbstverständliche Aktion jemals erleben? Nein.

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