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Darum schadet Starbucks der Umwelt

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Die Kaffeehauskette Starbucks verkauft in den USA jedes Jahr rund vier Milliarden Plastikbecher Kaffee. Das ist eine ziemlich beeindruckende Zahl. Eher besorgniserregend ist dagegen die Tatsache, dass das US-Unternehmen in den meisten seiner US-Filialen bis heute kein funktionierendes Recycling-Programm für ihre Becher eingeführt hat.

Das heißt im Klartext: Ein Großteil des Starbucks-Mülls, der in die firmeneigenen Container wandert, wird nicht wiederverwertet - und belastet somit die Umwelt.

"Recycling wirkt wie ein einfaches Verfahren - in Wahrheit ist es ziemlich schwierig", schrieb das Unternehmen kürzlich in seinem Global Responsibility Report. Hintergrund der Pressemitteilung: Vor sieben Jahren hatte der Kaffee-Gigant aus Seattle versprochen, ein Recycling-Programm in all seinen Filialen einzuführen. Das Ziel hat der Konzern, vorsichtig formuliert, verfehlt: Gerade einmal in jedem dritten Laden greift das Programm heute.

In einem Beitrag für bloombergview.com erklärt der US-Autor und Umweltexperte, warum Starbucks so große Probleme mit dem Recycling seiner Plastikbecher hat.

1. Die Becher haben eine Plastikabdichtung, die verhindern soll, dass Flüssigkeit ausläuft. Das Entfernen des Plastiks ist allerdings aufwendig und kompliziert. "Für Recycling-Unternehmen lohnt es sich erst, die Abdichtung zu entfernen, wenn sie genügend gebrauchte Becher bekommen. Nur das legitimiert einen regelmäßigen Recycling-Prozess", schreibt Minter.

2. Paradox: Starbucks-Kunden produzieren immer noch nicht genug Plastikmüll, um das kostspielige Recycling-Verfahren zu legitimieren. Während eines Pilotprojekts vor vier Jahren sammelte der Konzern drei Tonnen Plastikbecher aus allen 170 Filialen der kanadischen Stadt Toronto und schickte sie für den Recycling-Prozess in die USA. Drei Tonnen mögen zwar viel klingen - . Die Aufbereitung lohnt sich aber laut einem Experten für die meisten Wiederverwertungsanlagen nicht, weil es nur einen Bruchteil des sonstigen Geschäfts ausmachen würde.

3. Auch das Kompostieren der Becher ist keine wirklich Option für Starbucks - obwohl es verhindern würde, dass sie auf der Müllhalde landen. Das Kompostieren erzeuge Treibhausgase, indem es die Faserstoffe der Becher zerstöre, schreibt Minter.

4. Starbucks hat es versäumt, seine Kunden von den Vorteilen wiederverwendbarer Becher zu überzeugen. Vor sieben Jahren hat sich die Kaffeekette zum Ziel gesetzt, 2015 ein Viertel der verkauften Getränke in wiederverwertbare Becher abzufüllen. 2011 waren die Zahlen noch kläglich: Nur 1,9 Prozent der verkauften Kaffeegetränke flossen in solche Becher.

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