"Willkommen zur größten Rockparty des Jahres!”, sagt Helene Fischer und eröffnet damit die Echoverleihung 2014. Es ist die erste Absurdität an diesem Abend, der Verleihung des größten deutschen Musikpreises.
Denn Rock und Helene Fischer, Schlagerqueen Nummer eins in Deutschland, passen nicht unbedingt zusammen. Und was man in Deutschland unter Rock versteht, gehört zeitweise zur Fremdschäm-Kategorie. Reinhard Mey gehört dazu, ebenso Xavier Naidoo.
Absurd ist auch, welche extrem verschiedenen Musiker und Bands für die Preise in den gleichen Kategorien nominiert sind: So sind Helene Fischer und Andrea Berg gemeinsam mit Depeche Mode in der Kategorie “Album des Jahres” nominiert, Schlagersternchen Beatrice Egli ist in einer Kategorie mit Macklemore. Wie will man die vergleichen?
Außerdem ist in gefühlt jeder Kategorie eine dieser seltsamen Mittelalterbands aufgeführt, wie Faun, von denen viele noch nie gehört haben.
Und bei den Auszeichnungen wird es noch seltsamer: Adel Tawil bekommt den Preis als bester Newcomer, obwohl er seit 18 Jahren im Geschäft ist. Das erstaunt sogar ihn.
Und die Sportfreunde Stiller, die die Mit-Nominierten in ihrer Kategorie Rock/Alternative National ebenso eigenartig finden. In Extremo waren da zum Beispiel.
Seltsam sind auch die Outfits des Echo-Abends. Beim ersten Auftritt von Helene Fischer stellt sich zumindest die Netzgemeinde eine entscheidende Frage: Wo hat Helene nur ihre Hose gelassen?
Eine weitere Absonderlichkeit der abendlichen Show betrifft die Selfies, die spätestens seit den Oscars zu jeder Preisverleihung gehören. Weil jedoch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen - die Übertragung lief in der ARD - keine Werbung gemacht werden darf, hat der Sender eine Kamera in einem altmodischen Telefon verbaut, das statt der Smartphones zum Einsatz kommt.
Etwas Gutes gibt es aber doch an diesem Echo. Etwas, für das man sich nicht fremdschämen muss: Sir Bob Geldof überreicht den Echo für “Live Act National” an die Toten Hosen, nennt sie eine der besten Rock-Bands der Welt und stellt sie auf eine Stufe mit U2. Gregory Porter und Max Herre zeigen, wie gut deutsche Musik doch sein kann. Und die Schweizer Elektro-Heroen von Yello produzieren live auf der Bühne einen Hit, den Scooter nicht besser hingekriegt hätten. Herausragend: Der Auftritt der Fantastischen Vier, die zum 25-jährigen Bandjubiläum einen neuen Rekord aufstellen: 25 Fanta-4-Songs in 250 Sekunden.
Die Abräumerin des Abends ist definitiv Moderatorin Helene Fischer. Mit einem Echo für das Album des Jahres und einem Echo in der Kategorie Schlager, einem Duett mit James Blunt.
Dieser gemeinsame Auftritt schlägt dann zumindest eine Brücke zwischen Schlager und Pop, wenn schon nicht Rock.
Und trotzdem: Muss es für einen internationalen Superstar wie Milo nicht seltsam gewesen sein, den Echo für volkstümliche Musik an Santiano zu verleihen? Neben Helene Fischer geht auch Beatrice Egli als klare Siegerin des Abends hervor und widmet ihren Echo als “Newcomer International” - natürlich dem Schlager!
Zumindest Robbie Williams gefällt der deutsche Musikpreis. Der Preisträger des Echo “Künstler National” singt eine Lobeshymne auf Deutschland. Und stellt die alles entscheidende Frage: “Deutschland, will you marry me”' Nach diesem Abend kann das nur wahre Liebe sein ...
Und hier die Gewinner im Überblick:
Kategorie - Newcomer National:
Adel Tawil
Kategorie - Künstler Rock/ Pop International
Robbie Williams
Kategorie - Künstlerin Rock/ Pop National
Ina Müller
Kategorie - Video National
Y-Titty
Kategorie - Rock/ Alternativ National
Sportfreunde Stiller
Kategorie - Künstler Rock/ Pop National
Tim Bendzko
Kategorie - Album des Jahres
Helene Fischer
Kategorie - Radio-Echo
Christina Stürmer
Kategorie - Hip-Hop/ Urban National
Max Herre
Kategorie - Rock/ Alternative International
Volbeat
Kategorie - Künstlerin Rock/ Pop International
Birdy
Kategorie - Newcomer International
Beatrice Egli
Kategorie - Volkstümliche Musik
Santiano
Kategorie - Hit des Jahres
Avicii - Wake Me Up
Kategorie - Soziales Engagement
Peter Maffay
Kategorie - Schlager
Helene Fischer
Kategorie - Partner des Jahres
Circus Halligalli mit Joko & Klaas
Kategorie Live-Act National
Die Toten Hosen
Kategorie - Gruppe Rock/ Pop National
The Boss Hoss
Kategorie - Crossover
Lindsey Stirling
Kategorie - Electronic Dance Music
Avicii
Kategorie - Lebenswerk
Yello
Live-Auftritte von: Helene Fischer, Adel Tawil, Shakira, Materia, Birdy, Elaiza, James Blunt und Helene Fischer, Peter Maffay, Kylie Minogue, Jan Delay, Gregory Porter und Max Herre
Denn Rock und Helene Fischer, Schlagerqueen Nummer eins in Deutschland, passen nicht unbedingt zusammen. Und was man in Deutschland unter Rock versteht, gehört zeitweise zur Fremdschäm-Kategorie. Reinhard Mey gehört dazu, ebenso Xavier Naidoo.
Absurd ist auch, welche extrem verschiedenen Musiker und Bands für die Preise in den gleichen Kategorien nominiert sind: So sind Helene Fischer und Andrea Berg gemeinsam mit Depeche Mode in der Kategorie “Album des Jahres” nominiert, Schlagersternchen Beatrice Egli ist in einer Kategorie mit Macklemore. Wie will man die vergleichen?
Außerdem ist in gefühlt jeder Kategorie eine dieser seltsamen Mittelalterbands aufgeführt, wie Faun, von denen viele noch nie gehört haben.
Und bei den Auszeichnungen wird es noch seltsamer: Adel Tawil bekommt den Preis als bester Newcomer, obwohl er seit 18 Jahren im Geschäft ist. Das erstaunt sogar ihn.
Und die Sportfreunde Stiller, die die Mit-Nominierten in ihrer Kategorie Rock/Alternative National ebenso eigenartig finden. In Extremo waren da zum Beispiel.
Seltsam sind auch die Outfits des Echo-Abends. Beim ersten Auftritt von Helene Fischer stellt sich zumindest die Netzgemeinde eine entscheidende Frage: Wo hat Helene nur ihre Hose gelassen?
zusammenfassung des abends nach 7 minuten: helene fischer hat keine hose an. #echo
— pistazieneis (@_kreideweiss) March 27, 2014
Eine weitere Absonderlichkeit der abendlichen Show betrifft die Selfies, die spätestens seit den Oscars zu jeder Preisverleihung gehören. Weil jedoch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen - die Übertragung lief in der ARD - keine Werbung gemacht werden darf, hat der Sender eine Kamera in einem altmodischen Telefon verbaut, das statt der Smartphones zum Einsatz kommt.
Der Unterschied zwischen amerikanischem und deutschem Fernsehen lässt sich auch an seinen Selfies ablesen. #ECHO2014 pic.twitter.com/z1HglRcij6
— Martin Hoffmann (@ErzaehlerMartin) March 27, 2014
Das vielleicht größte Twitter Mirror Selfie ever! @jan_delay und Band beim #ECHO2014 pic.twitter.com/LGs26h5SMg
— ECHO (@ECHO_Musikpreis) March 27, 2014
Etwas Gutes gibt es aber doch an diesem Echo. Etwas, für das man sich nicht fremdschämen muss: Sir Bob Geldof überreicht den Echo für “Live Act National” an die Toten Hosen, nennt sie eine der besten Rock-Bands der Welt und stellt sie auf eine Stufe mit U2. Gregory Porter und Max Herre zeigen, wie gut deutsche Musik doch sein kann. Und die Schweizer Elektro-Heroen von Yello produzieren live auf der Bühne einen Hit, den Scooter nicht besser hingekriegt hätten. Herausragend: Der Auftritt der Fantastischen Vier, die zum 25-jährigen Bandjubiläum einen neuen Rekord aufstellen: 25 Fanta-4-Songs in 250 Sekunden.
Wie alt man geworden ist, merkt man erst, wenn man alle Songs der Fantastischen Vier kennt. #ECHO2014
— Mary (@MaryMaschinez) March 27, 2014
Die Abräumerin des Abends ist definitiv Moderatorin Helene Fischer. Mit einem Echo für das Album des Jahres und einem Echo in der Kategorie Schlager, einem Duett mit James Blunt.
Dieser gemeinsame Auftritt schlägt dann zumindest eine Brücke zwischen Schlager und Pop, wenn schon nicht Rock.
Und trotzdem: Muss es für einen internationalen Superstar wie Milo nicht seltsam gewesen sein, den Echo für volkstümliche Musik an Santiano zu verleihen? Neben Helene Fischer geht auch Beatrice Egli als klare Siegerin des Abends hervor und widmet ihren Echo als “Newcomer International” - natürlich dem Schlager!
Zumindest Robbie Williams gefällt der deutsche Musikpreis. Der Preisträger des Echo “Künstler National” singt eine Lobeshymne auf Deutschland. Und stellt die alles entscheidende Frage: “Deutschland, will you marry me”' Nach diesem Abend kann das nur wahre Liebe sein ...
Ich mache jetzt ein #selfie von mir, wie ich mich für das deutsche Fernsehen fremdschäme #echo
— tatzeonline (@tatzeonline) March 27, 2014
Und hier die Gewinner im Überblick:
Kategorie - Newcomer National:
Adel Tawil
Kategorie - Künstler Rock/ Pop International
Robbie Williams
Kategorie - Künstlerin Rock/ Pop National
Ina Müller
Kategorie - Video National
Y-Titty
Kategorie - Rock/ Alternativ National
Sportfreunde Stiller
Kategorie - Künstler Rock/ Pop National
Tim Bendzko
Kategorie - Album des Jahres
Helene Fischer
Kategorie - Radio-Echo
Christina Stürmer
Kategorie - Hip-Hop/ Urban National
Max Herre
Kategorie - Rock/ Alternative International
Volbeat
Kategorie - Künstlerin Rock/ Pop International
Birdy
Kategorie - Newcomer International
Beatrice Egli
Kategorie - Volkstümliche Musik
Santiano
Kategorie - Hit des Jahres
Avicii - Wake Me Up
Kategorie - Soziales Engagement
Peter Maffay
Kategorie - Schlager
Helene Fischer
Kategorie - Partner des Jahres
Circus Halligalli mit Joko & Klaas
Kategorie Live-Act National
Die Toten Hosen
Kategorie - Gruppe Rock/ Pop National
The Boss Hoss
Kategorie - Crossover
Lindsey Stirling
Kategorie - Electronic Dance Music
Avicii
Kategorie - Lebenswerk
Yello
Live-Auftritte von: Helene Fischer, Adel Tawil, Shakira, Materia, Birdy, Elaiza, James Blunt und Helene Fischer, Peter Maffay, Kylie Minogue, Jan Delay, Gregory Porter und Max Herre
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